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Amarasiṃha (Datierung unsicher, möglicherweise 6. Jh.). - Zachariae: Die indischen Wörterbücher, S. 18-19:
Der Amarakośa. - Der Name des Verfassers ist Amarasiṃha, der gewöhnlich zu Amara gekürzt wird. Da der Name auf siṃha endigt, so könnte man vermuten, dass der Autor ein Rājpute gewesen ist. Sein Werk geht unter dem Namen Amarakośa; der eigentliche Titel ist Nāmaliṅgānuśāsana ... Es wird auch Trikāṇḍa oder Trikāṇḍī genannt ... Amara war ohne Zweifel ein Buddhist. Dies geht aus dem maṅgalācaraṇa hervor, in dem Buddha angerufen wird, wenn auch dessen Name, um die Buddhafeinde nicht zu beleidigen, nicht ausdrücklich genannt ist. Es folgt auch aus dem Umstande, dass Amara die Buddhanamen vor den brahmanischen Hauptgottheiten aufführt ... Erwähnt sei noch die Fabel, nach der während der blutigen Verfolgungen, denen die Bauddha zur Zeit des Śaṃkara ausgesetzt waren, alle Werke des Amara bis auf sein Lexicon vernichtet wurden.
Die Zeit des Amara zu bestimmen, ist sehr schwierig; um so schwieriger, als er selbst keine Vorgänger nennt, und das Original einer nachher zu erwähnenden Inschrift verloren gegangen ist. Die Frage nach dem Alter des Amara ist oft behandelt worden ... Da ich zu keinem besseren Ergebnis zu kommen vermag, ... so begnüge ich mich, hier die Hauptpunkte hervorzuheben, auf die es bei der Zeitbestimmung des Amara ankommt.
Nach der Überlieferung lebten am Hofe eines Königs mit dem Namen oder Beinamen Vikramāditya neun 'Edelsteine', darunter Amarasiṃha, Kālidāsa und Varāhamihira. Von diesen Autoren fällt Varāhamihira in die erste Hälfte des 6. Jahrhunderts. Folglich muss auch Amarasiṃha zu dieser Zeit, etwa um 550 n. Chr. gelebt haben. Alles hängt davon ab, ob man jener Überlieferung Glauben schenkt oder nicht ... Die von Wilmot gefundne, von Wilkins übersetzte, jetzt verlorne Inschrift von Gayā lassen wir am besten ganz aus dem Spiele. Nach dieser Inschrift - datiert 948 - soll Amaradeva (sic), einer der neun Edelsteine am Hofe des Vikramāditya, in Gayā ein Bildnis des Buddha errichtet und einen Tempel erbaut haben. Die Genauigkeit der Übersetzung von Wilkins muss bezweifelt werden. [...]
Unter den Lexikographen nimmt Amara, wie etwa Pāṇini unter den Grammatikern, eine dominirende Stellung ein. Ältere Werke - mit Ausnahme vielleicht des Śāśvata ...? - scheinen verloren gegangen zu sein. Der Amarakośa ist über ganz Indien, und darüber hinaus, verbreitet; Handschriften, darunter ziemlich alte, finden sich überall. [...]